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YouTuber und Influencer in der Kritik: Meinungsfreiheit dreist zensiert

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Meinungsfreiheit: Während YouTuber ihre Meinung ungefiltert mit ihrer Community teilen können, bekommen Kritiker und Fans nicht selten einen Riegel vorgeschoben.

Hamburg - Meinungsfreiheit scheint bei vielen Influencern ein Fremdwort zu sein. Trotz der Debatte gegen Artikel 13 im vergangenen Jahr, bei der sämtliche YouTuber sich versammelten, scheinen nicht alle die ungefilterte Meinung ihrer Fans zulassen zu wollen. Dafür hagelt es im Rahmen eines aktuellen Berichts saftige Kritik.

Kommentare sperren auf YouTube: Influencer in der Kritik

Influencer wie Twitch-Streamer oder YouTuber finden sich immer häufiger in der heutigen Zeit. Durch den enormen Hype, den die Plattformen durch ihre User über die letzten Jahre generieren konnten, wünschen sich viele heutzutage ebenfalls zur Szene zu gehören. Doch, dass mit dem Online-Business auch Schattenseiten einhergehen, wird dabei gern vergessen. Durch die Menge an Content, die besagte Influencer wöchentlich veröffentlichen müssen, um konkurrenzfähig zu bleiben, entstehen ungewollte Nebeneffekte.  Als Personen des öffentlichen Lebens müssen sie nicht nur rund um die Uhr funktionieren und vor der Kamera stets gut gelaunt sein, nein sie teilen auch einen Großteil ihres Privatlebens mit ihrem Publikum. 

Die größten YouTube-Stars verdienen durch ihre Videos eine Summe, von denen die meisten nur zu träumen wagen. Dabei spielt es scheinbar keine Rolle, in welchem Bereich man sich bewegt, egal ob Gaming, Beauty, Reaction-Videos oder Pranks-Clips. Doch der Ruhm bringt, abseits der Fans, auch viele Neider und Hater mit sich. Etliche der Internet-Stars erhalten daher unzählige Kommentare auf ihren Social Media-Kanälen, welche teils unter die Gürtellinie gehen. Daher nutzen viele YouTuber eine interne Funktion der Plattform, um bestimmte Wörter und Begriffe vorab zu sperren. Doch welche Begriffe sind bei Influencern verhasst? Und wie weit darf die Zensur gehen?

Diese Begriffe lassen YouTuber am häufigsten sperren

Zunächst einmal muss klargestellt werden, dass schon in den Community-Richtlinien von YouTube Hass und Hetze verboten sind. Dies geht von Rassismus bis hin zu Drohungen. Daneben sind vielfach Begriffe von YouTubern gesperrt, welche ihren Content oder ihr Marketing betreffen. So lässt beispielsweise Bibisbeautypalace Begriffe wie „fake, „billig“, „teuer“ oder „Abzocke“ sperren, um Kritik gegenüber ihrer angebotenen Beauty-Artikel zu umgehen. Doch auch YouTuberin DagiBee sperrt ähnliche Begriffe. Zudem haben beide, wohl aufgrund von Konkurrenz-Ängsten, den Namen der jeweils anderen sperren lassen. 

Auch Prank-YouTuber Leon Machere nutzt die umstrittene Sperrfunktion.
Auch Prank-YouTuber Leon Machere nutzt die umstrittene Sperrfunktion. © Twitter LeonMachere

Bei Prank-Youtubern wie Leon Machère oder Kelvin und Marvin, welche schon oftmals in Kritik gerieten, wurden beispielsweise Begriffe wie „fake“ oder „geklaut“ gesperrt. Welche Wörter von den jeweiligen YouTubern gesperrt wurden, hat das Online-Magazin Vice kürzlich in einem Beitrag recherchiert. Hier die Top 15 der von Influencern meistgesperrten Worte auf YouTube:

Einen völlig ungefilterten Shitstorm bekam kürzlich Twitch-Streamerin Jenna zu spüren, nachdem sie eine Reihe von rassistischen und homophoben Äußerungen machte

Stehen YouTuber der Meinungsfreiheit im Weg?

Dass YouTuber nicht ständig mit Fehlern aus der Vergangenheit konfrontiert werden wollen, ist verständlich. Umso ironischer und problematischer jedoch ist, dass sie durch bewusste Sperrung von Begriffen wie "Meinungsfreiheit" eben jene kollektiv einschränken. Doch das ist noch nicht alles: Als Verfasser eines Kommentars bekommt man nämlich nicht mit, dass der geschriebene Beitrag nicht sichtbar ist. 

Während er dem User angezeigt wird, steht er der Öffentlichkeit gar nicht erst zur Verfügung und das ganz ohne Meldung. So entgeht den , dass ihr Kommentar nicht gelesen werden kann, auch werden sämtliche Diskussionen in der Kommentarbox im Keim erstickt.Möchte man sich beispielsweise über die Preispolitik von angebotener Produkte unterhalten, geht dies teilweise gar nicht, da die meisten Begriffe schlichtweg geblacklistet wurden. 

Die Filter bilden somit ein zweischneidiges Schwert – Zum einen können Influencer mit ihrer Hilfe die eigene Privatsphäre schützen und bewahren User davor, ihre Adresse öffentlich zu posten, zum anderen können Fans und Kritiker nicht mehr ihre Meinung ungefiltert frei äußern, womit YouTuber jeglicher Kritik entgehen. Wie sieht eure Meinung aus? Schreibt sie uns (ungesperrt) in die Kommentare oder nehmt an unserer Umfrage teil.

In der Kritik stand zudem auch YouTuber Exsl95, welcher sich als Ziel setzte, der dickste YouTuber Deutschlands zu werden. Wie er zu der gefährlichen und gesundheitsschädlichen Idee kam und wie er trotzdem zu einer neuen Freundin kam, kann man auf ingame.de nachlesen.  Blacklisting ist jedoch nicht nur auf YouTube inzwischen Gang und Gäbe. Auch Livestreaming-Plattform Twitch nutzt ein ähnliches Verfahren, um fragwürdige Äußerungen im Chat zu unterbinden. Ebenfalls ist Ninja in den Schlagzeilen. Dieses Mal aufgrund einer kontroversen Meinung.  Ist Streaming bald auch im Flugzeug möglich? Der Flughafen aus Dallas bietet nun Gaming zum Zeitvertreib an.

mvb

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