Test: HyperX Alloy Elite Gaming-Tastatur
Wie hat es Meister Qui-Gon Jinn vor einer gefühlten Ewigkeit so schön formuliert: „Es gibt immer einen größeren Fisch“. Was für dieses Star Wars-Mantra gilt, könnte für die Produktpalette von HyperX nicht passender sein. Die Veröffentlichung der mechanischen Tastatur HyperX Alloy FPS liegt kaum vier Monate zurück, da steht bereits das nächste Tastenbrett in den Startlöchern. Das Motto der Hyper X Alloy Elite lautet: Höher, schneller, weiter – oder im Gaming-Slang: Schwerer, bunter, protziger. Wir haben die Weltneuheit für euch getestet und in Erfahrung gebracht, ob wir es hier tatsächlich mit der Elite unter den Tastaturen zu tun bekommen.
Die technischen Daten der HyperX Alloy Elite
- Switches: Cherry MX Blue
- Betätigungskraft: 60g
- Tastenweg zur Auslösung: 2,2,mm
- Hintergrundbeleuchtung: Einfarbig, Rot
- Lichteffekte: 6 LED Modi und 4 Helligkeitsstufen
- Verbindung: USB 2.0 (2 USB Adapter)
- USB Pass-Through: Ja
- Abtastrate: 1000Hz
- Anti-Ghosting: 100% Anti-Ghosting
- Key-Roll Over: N-Key Modus
- Mediatasten: 4 + Lautstärkeregler
- Spielmodi: 2
- Kabel: fest verbunden, 1,8m
- Abmessung: 44cm x 26cm x 3.6cm
- Gewicht: 1467g
Hyper X Alloy Elite: Ein Upgrade für die Alloy FPS?
Die Alloy Elite tut es dem Vorgänger gleich und kommt ebenfalls in einer schlichten schwarzen Verpackung. Darin finden wir die Tastatur selbst, eine Garantiekarte, Kurzanleitung, alternative Profilkappen in Silber und die neue Ablage für unsere Handballen. An dieser lässt sich am besten der neue Ansatz erkennen, den HyperX mit der neuen Tastatur fährt. Wo die Alloy FPS noch auf Komfortfunktionen und optische Spielereien verzichtete und stattdessen ein praxisorientiertes Design vorzog, finden wir bei der Alloy Elite einiges an zusätzlichen Features und kleinen Extras.
Komfort für ein statisches Setup
Diese fangen bei der aus Kunststoff gefertigten Handballenablage an, deren linke Seite mit einem Strukturgummi überzogen wurde. Damit soll nicht nur die Ermüdung während langer Gaming-Sessions verhindert, sondern gleichzeitig die Schweißbildung gehemmt werden. Die Ablage selbst ist solide verarbeitet, mehr Sorge bereiten uns jedoch die Scharniere aus Kunststoff, welche sie mit der Tastatur verbinden. Sie gehören genau zu der Art Bauteil, die bei einer Tastatur schnell einmal kaputt geht. Anders als die Alloy FPS eignet sich die Elite also nicht dazu, häufig transportiert zu werden, was euch die fehlende Transporthülle erklärt, welche bei der FPS noch zum Lieferumfang gehörte.
Stattdessen handelt es sich bei der Alloy Elite um eine Tastatur für waschechte Gamer, die ihr Setup selten von einem Ort zum nächsten verlegen. Mit 1,5 kg bringt sie fast ein halbes Kilo mehr auf die Waage als die Alloy FPS und zählt somit zu den absoluten Schwergewichten in puncto Tastatur. Hinzu kommt der verbaute Klappmechanismus, mit dem ihr die Ablage vom Eingabegerät lösen könnt. Wie bereits erwähnt, eignet er sich kaum, um zu Events oder zu Freunden mitgenommen zu werden. Vielspieler, deren Gerät immer an einem Ort bleibt, bekommen dank der Ablagefunktion ein deutliches Plus im Komfortbereich geboten. Die größere Fläche, welche die Alloy Elite benötigt nehmen für ein verbessertes Spielerlebnis gern in Kauf.
Zweitbelegung macht Platz für Style-Leiste
Der pragmatische Ansatz des Vorgängers wurde jedoch nicht nur zugunsten des Komfort etwas gelockert. Auch der Stil kommt bei der Alloy Elite nicht zu kurz. Vier Mediatasten oberhalb des Numpad und drei zusätzliche Tasten für Beleuchtungsoptionen und das Deaktivieren des Windows-Taste sind nicht wie üblich in die Zweitbelegung per FN-Taste geflossen, sondern wurden separat abgesetzt – stylish getrennt von einer beleuchteten Linie. Die Tastatur lässt optisch also drei Teile erkennen: Style-Leiste, Tastenbrett, Ablage.Hinzu kommt eine regelrechte Walze neben den Mediatasten, mit der ihr der Lautstärke das nötige Feintuning verpassen könnt.
Die HyperX Alloy Elite bietet euch nicht nur vier verschiedene Helligkeitsstufen, die ihr per Knopfdruck durchschalten könnt, sondern darüber hinaus sechs Beleuchtungsmuster für die LEDs. Von Tasten, die kurze Zeit aufleuchten, wenn ihr sie betätigt bis hin zu einem permanent durchlaufenden Wellenmuster ist alles dabei. Das Ganze bleibt dabei allerdings immer einfarbig rot. HyperX hat jedoch bereits angekündigt, in Kürze eine Version mit RGB-Beleuchtung auf den Markt zu bringen. Auch die fehlenden Makrofunktionen werden immer wieder als Negativpunkt genannt. Wem das Standard-Layout zum Zocken reicht, der findet in der Alloy Elite eine mechanische Tastatur im modernen Design, die jedoch auf abgedrehte Style-Experimente verzichtet.
Verarbeitung und Switches auf hohem Niveau
Im Bereich der Verarbeitung haben wir wie schon bei der Alloy FPS nichts zu meckern. Der Stahlrahmen, auf dem die Switches und Tasten sitzen, ist grundsolide und sorgt ganz nebenbei für einen wertigen Eindruck. Die Tasten sind bombenfest auf den Switches montiert und lassen sich dennoch mit dem beiliegenden Werkzeug in Sekundenschnelle austauschen bzw. reinigen. Wer sich aktuell in Player Unknown’s Battlegrounds oder anderen Shootern austobt, wird sich auch über die ebenso gut verarbeiteten Profilkappen freuen, mit denen ihr alle wichtigen Tasten mit etwas mehr Grip versehen könnt.
Mit einer Länge von 1,8 Metern überbrückt das dicke, gesleevte Kabel locker jede Distanz zum eigenen Setup und hält selbst hartnäckigsten Haustieren Stand. Leider ist das Kabel nicht wie bei der Alloy FPS abnehmbar, sondern fest mit der Tastatur verbunden Ein Rückschritt, aber verständlich angesichts der Tatsache, dass die Alloy Elite nicht für den Transport gemacht ist. Die zwei USB-Anschlüsse dienen einerseits der Stromversorgung und beliefern andererseits den eingebauten USB Pass-Through. Das große Plus im Vergleich mit der Alloy FPS: Mit der Elite könnt ihr nicht nur eure Smartphones aufladen, sondern auch USB-Sticks, Mäuse oder Headsets zum Laufen bringen. Wer am PC gern mit dem Controller spielt und sich ständig über das zu kurze Kabel der Kopfhörer ärgert, für den stellt dieser Anschluss eine echte Offenbarung dar.
In unserem Testexemplar waren die Cherry MX Blue Switches verbaut. Sie unterscheiden sich von der roten Variante vor allem in puncto Tastenfeedback. Während die linearen MX RED kein direktes Feedback beim Betätigen einer Taste an unsere Finger weiterleiten, spürt man bei der taktilen blauen Version jeden Druck auf die Tasten. Deswegen sind die MX Blue und Brown vor allem bei Vielschreibern beliebt. Doch Vorsicht bei der Schalterwahl: Die MX Blue benötigen deutlich mehr Aktivierungsdruck und lassen beim Anschlag ein wesentlich lauteres Klicken hören als die MX Brown. Dementsprechend eignen sie sich kaum für den Büroalltag. Waschechte Gamer greifen zur roten Variante, während Vielschreiber im Büro eher die braune Variante bevorzugen sollten.