Ad Infinitum: Neues Horror-Adventure zwingt euch in einen psychologischen Kriegs-Albtraum
In Ad Infinitum erlebt ihr die Schrecken des 1. Weltkrieges hautnah. Wir haben das Horror-Adventure auf der Gamescom 2022 nach langer Zeit erstmals angespielt.
Köln – Wer sich in den letzten Jahren mit Indie-Horror beschäftigt hat, wird früher oder später mal über den Namen Ad Infinitum gestolpert sein. Erste Trailer für das Horror-Adventure im 1. Weltkrieg geistern schon seit Jahren durchs Netz, lange ist aus dem Projekt aber kein volles Spiel geworden. Nach einem Neustart an der gesamten Entwicklung des Spiels ist das Berliner Studio Hekate jetzt auf bestem Wege, sein Erstlingswerk in die Hände von Horror-Fans zu geben. Wir haben auf der Gamescom 2022 die Gunst der Stunde genutzt und schon einmal in Ad Infinitum reingespielt.
Name des Spiels | Ad Infinitum |
Release | April 2023 |
Publisher | Nacon, Bigben Interactive |
Entwickler | Hekate |
Plattform | PS5, Xbox Series X/S, PC |
Genre | Psychologischer Horror, Adventure |
Ad Infinitum: Psycho-Terror in den Schützengräben des ersten Weltkrieges
Man könnte sich heute kaum vorstellen, was für unglaubliche Schäden der 1. Weltkrieg hinterlassen hat. Nicht nur in bloßen Todeszahlen oder zerstörten Landstrichen, auch in den Köpfen der Überlebenden hatte der große Krieg sich festgesetzt und Psychen verdreht, wie man es vorher noch nie erlebt hatte. Kein Mensch könnte heutzutage nachvollziehen, wie Soldaten der Zeit mit diesen Folgeschäden umgegangen sind, aber Hekate wollen mit Ad Infinitum zumindest eine Annäherung daran schaffen – mit Gespür für historische Genauigkeit und einer Menge atmosphärischen und psychologischen Grusels.
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Als deutscher Soldat durchquert ihr in Ad Infinitum die Gräben, Lazarette und Schlachtfelder des 1. Weltkrieges – aber vieles ist schon lange nicht mehr so, wie es in den Gefechten sein soll. Statt anderer Soldaten bekommt ihr es mit grauenhaften Gestalten zu tun, die den tief sitzenden Horror des Krieges auf abstruse Weise darstellen. Wieso diese Wesen euch heimsuchen, warum ihr euch immer wieder in einer verlassenen Villa in Berlin wiederfindet und wie ihr all das überwinden und zu eurer Familie zurückkehren könnt, macht das große Mysterium im Spiel aus.
Ad Infinitum: Ein guter erster Eindruck, getrübt von ausbaufähiger Technik
Die Story gibt schon erste Hinweise darauf, dass ihr wenig mit historischen Waffen um euch ballern werdet. Nervenaufreibende Kämpfe sind rar gesät, stattdessen soll der Horror mehr der verzerrten Realität und eurer häufig unumgänglichen Wehrlosigkeit entspringen. Ad Infinitum will anhaltenden Terror in klaustrophobischen Umgebungen aufbauen und das schlägt durch seine dichte Atmosphäre schon richtig gut an. Jumpscares sind selten, aber verdienen sich ihren Einsatz, plumpe Buh-Momente wollen die Entwickler bei Hekate vermeiden.
Spielerisch und technisch ist zum aktuellen Zeitpunkt aber noch nicht alles ganz rund – und das Entwicklerstudio erkennt das an. Zwar sind alle Inhalte und Setpieces grundsätzlich schon an Ort und Stelle, aber die Performance läuft oft noch nicht rund, die Framerate könnte man zum Beispiel noch nicht gerade als flüssig bezeichnen. Auch an der Nutzeroberfläche, der Struktur einiger Puzzles und Bugfixes müssen und wollen die Entwicklerinnen und Entwickler bis zum Release im April 2023 noch feilen.

Mit dem Setting und dem cleveren Einsatz historischer Werkzeuge und Items ergeben sich in Ad Infinitum aber schon einige starke Gruselmomente. Vom surrealen Einschlag abgesehen – der im Kontext durchaus Sinn ergibt und stark an Psycho-Horror á la Jacob‘s Ladder erinnert – zeichnet Hekate schon in der Alpha ein authentisches Bild vom Terror des großen Krieges.
Sofern das Studio seinen erzählerischen Ambitionen bis zum Release auch technisch gerecht werden kann, erwartet Horror-Freunde hier ein spannender „Slowburn“ von einem Psycho-Trip in eines der dunkelsten Kapitel der Menschheit. Ad Infinitum soll nächstes Jahr für PS5, Xbox Series X und PC erscheinen.