1. ingame
  2. Tests

Compund im Test: Warum Retro-Optik in der virtuellen Realität funktionieren kann

Erstellt:

Von: Daniel Meyer

Compound braucht keine epische Story. Stumpfe Action reicht vollkommen. Was den VR-Shooter im Stil der 90er so besonders macht, verraten wir euch im Test.

Compound: Wenn 90er Jahre Shooter einen neuen Frühling erleben
Compound: Wenn 90er Jahre Shooter einen neuen Frühling erleben © notdead

Während der Release für die PC-VR-Fassung von Compound bereits im Sommer 2022 stattfand, dürfen sich Besitzer von Metas Quest 2 ab sofort auch ohne Kabelverbindung zum Rechner in das Getümmel stürzen. In Compound nehmen wir es mit einer finsteren Organisation auf und müssen uns im Retro-Roguelite-Style mehrere Stockwerke einen Wolkenkratzer hochkämpfen. Am Ende wartet ein Boss auf uns, der es ziemlich in sich hat. 

Spieletitel:Compound
Release-Datum:8. Dezember 2022
Genre:FPS, Action, VR
Plattformen:PC VR, Meta Quest, Meta Quest 2
Entwickler:notdead
Publisher:notdead

Compound: Simple und doch anspruchsvolle Retroaction

Durch Abwasserkanäle, Lagerhallen und Büros, bis aufs Dach: Die prozedural generierten Level bieten zwar nicht viel Abwechslung und sind recht spartanisch gestaltet, doch mehr braucht Compound auch nicht, um zu überzeugen. Das Retro-Feeling bereitet Laune und bereits der mittlere von drei Schwierigkeitsgraden hat es ziemlich in sich, sodass nur mit einer beherzten Strategie Erfolg in Aussicht steht.

Compound: Auf dem Schießstand können wir die Waffen austesten
Compound: Auf dem Schießstand können wir die Waffen austesten © notdead

Bevor wir einen Run in Compound jedoch starten, können wir auf dem Schießstand Waffen austesten und an einem Automaten Mutationen auswählen. Von letzteren schalten wir im Laufe des Spiels stetig neue frei, die gehörig Abwechslung ins Spielgeschehen bringen.

Die Mutationen stellen uns Hilfen, aber auch Herausforderungen in Compound bereit. So richten wir auf der einen Seite mehr Schaden an, im Gegenzug müssen wir es mit deutlich mehr Feinden aufnehmen. Sehr vorteilhaft ist zudem die Mutation des dritten Arms, denn Dank dieser müssen wir nicht mehr manuell nachladen.

Compound: Das manuelle Nachladen kann stressig sein
Compound: Das manuelle Nachladen kann stressig sein © notdead

Die Nachladefunktion ist in Compound zwar nett gemacht, doch da jeder Handgriff in VR sitzen muss und wir es oft mit hitzigen Situationen zu tun bekommen, lohnt sich diese Mutation gerade für Einsteiger ungemein.

Auch unsere Lebenspunkte sind stark begrenzt, wershalb ein strategisches Vorgehen unabdingbar ist. Deckung nutzen, Munition sparen und die richtigen Waffen mitnehmen – dies sind die Basics! Es können auch nur drei Waffen gleichzeitig mitgeführt werden, sofern wir keine entsprechende Mutation nutzen.

Compound: Horden an Gegnern sorgen für massive Action
Compound: Horden an Gegnern sorgen für massive Action © notdead

Einen Wermutstropfen stellt die KI in Compound dar. Diese fällt eher unterdurchschnittlich aus, denn die Gegnerhorden laufen einfach nur gradlinig auf uns zu. Wo der Titel hingegen brilliert, ist das Gunplay. Die Schüsse sind sehr präzise und gegnerischem Beschuss kann mit etwas Können auch geschickt ausgewichen werden.

Compound: Wie steht es um den VR-Komfortlevel?

In Compound hat der Entwickler notdead einige alternative Steuerungsarten integriert, um etwaiger Motion Sickness entgegenzusteuern. Wie immer gilt in VR, dass Motion Sickness bei jeder Person unterschiedlich stark ausgeprägt auftreten kann. Entsprechend gilt es individuell diese Optionen auszuprobieren, um einen möglichst hohen Komfortlevel zu erreichen.

Compound wird vollständig im Stand gespielt und bietet entsprechende Freiheiten der Bewegung. Hinter Kisten in Deckung gehen, an Wänden vorbeischielen – alles kein Problem. Die Bewegung selbst kann entweder durch Teleportation durchgeführt werden oder durch Locomotion – also der klassischen Steuerung über den linken Stick. Sprung- oder Klettereinlagen sind im Spiel nicht vorhanden.

Compound: Pixeliges Gameplay, dass Dank VR quasi nicht auffällt
Compound: Pixeliges Gameplay, dass Dank VR quasi nicht auffällt © notdead

Mit dem rechten Stick kann entweder ein weiches Drehen unseres Charakters ermöglicht werden, oder alternativ in einstellbaren Rotationsgraden. Alternativ können wir uns als Spieler auch physisch drehen. Vignetten, die das Sichtfeld in der Bewegung etwas einengen und damit Effekte von Motion Sickness abmildern, sind im Spiel jedoch aktuell nicht vorhanden.

Fazit

Compound spielt mit Nostalgie und führt uns zurück in die 90er-Jahre, in denen Shooter wie Doom und Wolfenstein das Maß der Dinge waren. Dabei besticht der Titel insbesondere durch das solide Gunplay in Verbindung mit den simplen und doch anspruchsvollen Kämpfen. Gerade für VR-Neulinge kann Compound entsprechend eine ausgezeichnete Spielerfahrung darstellen, die sich speziell an Shooter-Fans richtet. Bemerkenswert ist zudem, dass das Spiel von nur einer Person entwickelt wurde. Compound kann für zahlreiche unterhaltsame Spielstunden sorgen, jedoch hätten wir uns auf Dauer noch etwas mehr Abwechslung hinsichtlich der Areale gewünscht, denn auch die prozedural generierten Level kommen sehr minimalistisch daher.

Pro:Contra:
Unterhaltsames GunplayStellenweise noch etwas buggy
Hoher Wiederspielwert ...... in den stetig selben Arealen
Anspruchsvolle Schwierigkeitsgrade
Retro-Optik klappt auch in VR besonders gut

Auch interessant