Fire Emblem Warriors: Three Hopes – actiongeladenes Gemetzel hält auf der Switch Einzug

Auch der zweite Musou-Titel der Fire Emblem-Reihe kann überzeugen und macht dabei vieles goldrichtig. Im Test zeigt sich wie gut Warriors: Three Hopes wirklich ist.
Seit dem letzten Strategie-Ableger der Fire Emblem-Serie im Jahr 2019 ist doch ein wenig Zeit vergangen, und obwohl die Gerüchteküche um einen neuen Teil der Reihe brennt, können Fans das Warten ab sofort mit massiver Action überbrücken. Das neue Fire Emblem Warriors: Three Hopes setzt auf der Nintendo Switch wieder auf die Musou-Expertise von Koei Tecmo Games und Omega Force. Spieler dürfen sich entsprechend auf ein sehr rundes Game freuen, welches neben actiongeladenen Kämpfen auch immens viel Story, zahlreiche Klassen, ein riesen Repertoire an Waffen und eine alternative Erzählweise der Story aus Three Houses mit sich bringt.
Name des Spiels\t | Fire Emblem Warriors: Three Hopes |
Release | 24.06.2022 |
Entwickler | KOEI TECMO GAMES |
Publisher | Nintendo |
Plattform | Nintendo Switch |
Genre | Action |
Richtig gehört: Wir kehren in Fire Emblem Warriors: Three Hopes wieder auf den Kontinent Fódlan zurück und begegnen auch alsbald zahlreichen bekannten Gesichter. Jedoch wird uns keine gänzlich neue Geschichte erzählt, sondern lediglich eine alternative Erzählperspektive aus dem letzten großen Fire Emblem-Ableger dargeboten. Wir selbst schlüpfen in die Rolles des Söldners bzw. der Söldnerin Shez und müssen eine mysteriöse Macht ergründen, die in uns erweckt wurde.
Wie im Strategie-Original aus 2019 können wir in Fire Emblem Warriors: Three Hopes wieder relativ früh zwischen drei verschiedenen Fraktionen wählen, die allesamt mit einer stattlichen Auswahl an tollen Charakteren daherkommen. Entsprechend gilt es im Laufe des Spiels, deren Werte und Waffen aufzuwerten, Klassen freizuspielen und die Beziehungen untereinander zu stärken – und all das neben den unzähligen Schlachten, die es zu kämpfen sowie zahlreichen weiteren Aktivitäten, die es zu entdecken gilt.
Repetitives Button-Mashing oder großartiges Gameplay?
Die Antwort auf diese Frage lautet kurz und knapp „Ja“! Wenn man besonders kritisch sein möchte, kann man Fire Emblem Warriors: Three Hopes durchaus ankreiden, zu sehr den Fokus auf Button-Mashing zu legen. Dank der riesigen Auswahl an Charakterklassen und besonders abwechslungsreichen Fähigkeiten und Kombos, sowie diversen anderen Elementen, fällt dies im Endeffekt jedoch nicht sonderlich stark auf. Dies beginnt schon beim Ausführen von Kombos, die durch eine schlichte Tastenfolge der X- und Y-Knöpfe eingeleitet werden. Das Besondere: jede Klasse kommt mit gänzlich eigenen Animationen und Attacken daher.

Die Schlachtkarten in Fire Emblem Warriors: Three Hopes sind, wie bei Musou-Titeln üblich, in unterschiedliche Areale und mit Wegen zwischen diesen aufgebaut. Innerhalb der vielen Missionen müssen unterschiedliche Haupt- und Nebenziele auf der Karte erfüllt werden. Dazu zählt das Ausschalten bestimmter Gegner, das Beschützen von Zivilisten oder auch das Einnehmen bestimmter Areale. Hier sollten Spieler allerdings keine allzu große Abwechslung erwarten, denn das Prinzip bleibt über das nahezu gesamte Spiel identisch. Ähnlich verhält es sich auch mit dem Leveldesign, welches meist sehr karg wirkt und oft recycelt wird.
Jede Mission kommt zudem mit unterschiedlichen Zielvorgaben daher, die es zu erfüllen gilt, um eine S-Wertung zu erreichen. Dies betrifft die Anzahl der besiegten Gegner, die Menge des erlittenen Schadens und die Zeit, die wir zum Abschließen der Mission benötigen. Erreichen wir am Ende die S-Wertung, so winken besondere Belohnungen, weshalb sich auch ein Wiederholen bereits abgeschlossener Missionen rentieren kann. Allerdings sollte man sich auf enormen Druck gefasst machen, denn einfach sind S-Wertungen nicht zu erzielen.
Skillen, Schmieden und Bände festigen – Fire Emblem Warriors: Three Hopes und der Drang zur Perfektion
Gerade die Abwechslung gehört zu den markantesten Merkmalen in Fire Emblem Warriors: Three Hopes. Dies beginnt bei den vier Hauptklassen der Charaktere, die später zu höheren Klassen weiterentwickelt werden können. Der schwertschwingende Myrmidone hat so bspw. rund sieben weitere Unterklassen-Klassen, auf die wir uns spezialisieren können. Neben einem Item wird dazu allerdings auch Erfahrung benötigt, sodass sich jeder Charakter erst im Kampf beweisen muss.

Sich in Fire Emblem Warriors: Three Hopes auf nur einen Klassenpfad zu beschränken ist zwar möglich, jedoch nicht empfehlenswert. Jede Klasse bringt so passive Fähigkeiten mit sich, die es zu erlernen gilt. Diese Fähigkeiten liefern zahlreiche Vorteile, wozu unter anderen die Erhöhung von Schadenswerten mit bestimmten Waffentypen, die Verbesserung bestimmter Werte oder auch besseres Loot zählen. Aber ebenso wichtig ist natürlich auch die Ausrüstung unserer Kämpfer, die ebenfalls deutlich optimiert werden kann.
Im Laufe von Fire Emblem Warriors: Three Hopes erbeuten wir immer stärkere Waffen und andere Items, von denen manche beispielsweise den Schaden bei Komboangriffen oder sogar die Statuswerte unserer Charaktere beeinflussen können. Dies kann sehr hilfreich sein, wenn wir uns entscheiden, dass der Berufsweg Magier nicht der Richtige für einen Charakter ist. So können wir diesen auch zum Myrmidonen umtrainieren – egal ob dessen Fokus auf Magie liegt. Trägt dieser Charakter nun ein passendes Schwert, so können diese beiden Werte getauscht werden. Das Ergebnis: selbst ein schwächlicher Robenträger wird zum tödlichen Nahkämpfer!

In der Schmiede kann zudem jede Waffe verbessert und deutlich stärker gemacht werden. Abseits der primären Waffentypen, zu denen Schwerter, Äxte und unter anderen Bücher zählen, gibt es noch zahlreiche Sub-Varianten, die mit ihren eigenen Vorteilen daherkommen. Manche sind sogar in der Lage, besonders effektiv gegen berittene oder fliegende Einheiten zu sein. Dieses Stein, Schere, Papier-System ist in allen Kämpfen von Fire Emblem Warriors: Three Hopes anzutreffen – genau wie Fans es aus dem Franchise seit Jahren kennen.
Abseits des Kämpfens: Rasten im eigenen Lager
Neben dem eigentlichen Actionspektakel kehren wir in Fire Emblem Warriors: Three Hopes auf der Switch immer wieder in unser Feldlager zurück, in dem unsere Fraktion und alle Verbündeten anzutreffen sind. Hier können wir uns mit Mitstreitern unterhalten und unsere Beziehung mit diesen verbessern, Handel treiben, die Schmiede aufsuchen, trainieren und vieles mehr. Insgesamt stehen uns pro Feldzug immer eine begrenzte Anzahl von Interaktionsmöglichkeiten zur Verfügung, die wir für einige spezielle Aktionen nutzen können.
Auch hier gibt es zahlreiche Möglichkeiten, sich im Micromanagement auszutoben und Einheiten zu stärken. Diese Punkte können bspw. ausgegeben werden, um unsere Einheiten zu trainieren, Kochrezepte auszuwählen, um zeitlich begrenzte Boni für die laufende Kampagne zu erhalten oder um mit unseren Gefährten auf „Dates“ zu gehen. Letzteres dient wieder dazu, die Beziehungen mit den Gefährten noch weiter zu vertiefen. Ähnlich wie in Three Houses kommt dieses Visual Novel-Element wieder sehr skurril daher und lädt manch einen zum Fremdschämen ein.

Die besagten Kampagnen sind einzelne Kapitel in Fire Emblem Warriors: Three Hopes. Abseits unseres Feldlagers finden wir eine Weltkarte mit unterschiedlichen Regionen wieder, die wir nach und nach erobern können, ehe am Ende eine finale Mission im Rampenlicht steht. Es müssen nicht alle Areale erobert werden, jedoch kommt jedes mit einigen zusätzlichen Orten daher, die zusätzliche Boni wie Items oder Rohstoffe liefern. Die Rohstoffe dienen zudem dazu die einzelnen Einrichtungen unseres Lagers auszubauen – Micromanagement ist Trumpf.
Fire Emblem Warriors: Three Hopes im Test: unser Fazit zum Schlachtfest auf der Nintendo Switch

Koei Tecmo ist mit Fire Emblem Warriors: Three Hopes wieder mal etwas Beeindruckendes gelungen. Trotz des recht repetitiven Kerns des Nintendo Switch-Spiels, fesselt der Titel dank des gelungenen Mixes aus den zahlreichen Charakteren, dem komplexen Klassensystem und vieler weiterer Elemente, die zum Micromanagen einladen. Noch eine Waffe optimieren, noch einen Klassenpfad erlernen, noch eine Mission mit S-Wertung abschließen – oft fällt es sehr schwer, das Gamepad wegzulegen. Ebenso wissen der hohe Schwierigkeitsgrad, als auch das schnelle Pacing von Fire Emblem Warriors: Three Hopes zu überzeugen. Da fallen auch gelegentliche Framerate-Ruckler, die teils kargen Levelareale und die nervigen Kameraprobleme nur wenig ins Auge. Fans als auch Neueinsteiger in das Fire Emblem-Universum dürften hier viel Freude haben, sofern das Musou-Spielprinzip generell auf Anklang trifft.
Pro | Contra |
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+ Süchtig machendes Spielprinzip | - Automatische Kamera ist der größte Feind |
+ Viele individuelle Anpassungsmöglichkeiten ... | - ... Kern des Spiels ist aber sehr repetitiv |
+ Schnelles und unterhaltsames Gameplay ... | - ... in kargen und recycelten Levelarealen |
+ Drei unterschiedliche Storypfade/Fraktionen | |
+ Komplexes Klassen- und Waffen-System |