Gotham Knights: Fokus auf die Sidekicks – Funktioniert die Story ohne Batman?
In Gotham Knights müssen Batmans Sidekicks ohne den dunklen Ritter auskommen. Wir verraten euch, ob das Spiel seinem Legacy-Anspruch gerecht wird.
Hamburg – Batman ist tot. Mit dieser Tatsache werden Spieler schon in den ersten Minuten von Gotham Knights konfrontiert. Denn im Spiel von WB Games Montreal stehen die Sidekicks der Fledermaus im Vordergrund. Ob die Story und das Gameplay um Batgirl, Robin, Red Hood und Nightwing allerdings spannend genug gestrickt ist, um lange bei Laune zu halten, erfahrt ihr in unserem Test.
Titel des Spiels | Gotham Knights |
Release (Datum der Erstveröffentlichung) | 21. Oktober 2022 |
Publisher | Warner Bros. Games |
Entwickler | WB Games Montreal |
Plattform | PS5, Xbos Series X/S, PC |
Genre | Action-Rollenspiel |
Gotham Knights: Story des Spiels – Nicht jeder Twist eine Überraschung
Darum gehts: In Gotham Knights spielt ihr Batmans Zöglinge, die nach dem Tod ihres Mentors nun alleine Gotham vor der Unterwelt beschützen müssen. Das besondere – diesmal agieren nicht Batmans wohl bekannteste Widersacher wie Joker, Riddler und Co. als Feinde der neuen Garde an Superhelden, sondern der Rat der Eulen. Die Geheimorganisation ist eng mit dem Mythos um Batman verwoben und lenkt seit Generationen die dunklen Geschehnisse in Gotham City.

Auch die Gesellschaft der Schatten spielt eine große Rolle im Game und Gotham wird im Laufe der Story immer mehr zum Austragungsort eines Krieges der beiden Organisationen. Zwar werden einige interessante Handlungsstränge aufgemacht, doch die Hauptgeschichte schafft es dennoch nicht ihr volles Potenzial auszuschöpfen. Einige Twists der Story sind gerade für Comic-Fans so vorhersehbar wie die Geheimidentität von Clark Kent.
Gotham Knights: Spannende Batfamily trifft auf Langweilige Bösewichte
Die Batfamily: Egal ob ihr Batgirl, Robin, Red Hood oder Nightwing spielt, jeder der Charaktere bekommt neben der allgemeinen Haupthandlung noch individuelle Story-Pieces, die den Background des jeweiligen Helden behandeln. Dadurch entstehen im Laufe des Spiels immer wieder kleine emotionale Momente, die uns tatsächlich mehr überzeugt haben als die Main-Story. Gerade dieser Aspekt zeigt aber, dass Gotham Knights auch ohne Batman funktionieren kann, denn seine Sidekicks entwickeln sich zu ihren eigenen Versionen des dunklen Ritters.

Bösewichte ohne Motivation: Bei den Neben-Bösewichten sieht das allerdings anders aus. Denn Harley Quinn, Mr. Freeze und Clayface fehlt es an einer glaubwürdigen Motivation für ihre bösen Taten und so bekommt man eher den Eindruck, die Schurken handeln nach dem Motto „Wir machen böse Dinge, weil wir nun mal böse sind“. Doch gerade das Batman-Universum zeichnet sich eigentlich dadurch aus, auch Schurken vielschichtig darzustellen.
Gotham Knights: Gemeinsam auf Patrouille – Gameplay und Multiplayer sind Highlight des Spiels
Das Kampfsystem: Jeder der vier spielbaren Charaktere hat einen eigenen Kampfstil und verschiedene Spezialfähigkeiten, die sich während der Kämpfe auch unterschiedlich anfühlen. Dadurch lohnt es sich zwischen den Helden zu wechseln, dies könnt ihr jederzeit in der Hauptbasis. Durch das Freischalten neuer Fähigkeiten bleiben die Kämpfe im Verlauf des Spiels spannend, dennoch hätten gerade die Bosskämpfe etwas fordernder sein können.

Spielen mit Freunden: Was uns an Gotham Knights überzeugt hat, ist aber vor allem der Coop-Modus, denn die Straßen von Gotham müsst ihr nicht zwingend alleine beschützen, sondern könnt euch dafür einen Partner mit an die Seite holen. In den fünf unterschiedlichen Bezirken der Stadt könnt ihr dann gemeinsam, aber auch örtlich voneinander getrennt, für Ordnung sorgen. Und zu zweit eine Gruppe von Gangstern zu vermöbeln, fühlt sich dann tatsächlich so an, als würde man als Batfamily agieren.
Gotham Knights: Fazit zum Spiel – Freund schnappen und loslegen
Unser Fazit: Gotham Knights will Batmans Zöglinge als vollwertige Helden etablieren und das funktioniert auch zum Teil. Zwar erwartet man immer wieder, dass Batman in den Glockenturm marschiert und seinen Azubis unter die Arme greift, doch das legt sich mit zunehmender Spielzeit. Denn man spürt der neuen Helden-Truppe an, dass sie unter Batmans Fittichen groß geworden sind und einige seiner Eigenschaften übernommen haben. Man muss also auch in Gotham Knights nicht komplett auf den dunklen Ritter verzichten.
Allerdings hatten wir uns mehr smarte Dialoge und ein interessanteres Storytelling erhofft, wie man es zum Beispiel aus der Arkham-Reihe kennt. Gerade mit dem Blick auf die Hauptgeschichte schöpft das Spiel nicht sein volles Potenzial aus, dafür konnten uns aber Look-and-Feel überzeugen. Denn auch abseits der teilweise etwas faden Story hat Gotham einiges zu bieten.
Gotham Knights lohnt sich für diejenigen, die sich im Batman-Universum auskennen, sich über Easter Eggs freuen oder auch einfach nur mit einem Partner entspannt im Coop zocken wollen.