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Like a Dragon: Ishin im Test – Yakuza im Samurai-Revolver-Style

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Von: Henrik Janssen

Like a Dragon Ishin Test Bild
Like a Dragon: Ishin im Test – Yakuza im Samurai-Revolver-Style © Sega

Wir haben für euch das Remake von Like a Dragon: Ishin getestet und zeigen euch, ob sich der Yakuza-Ausflug in die Edo-Zeit von Japan lohnt.

Toyko, Japan - Habt ihr auch schon immer davon geträumt als historische Person zurück in die Edo-Zeit Japans zu reisen, bewaffnet mit Katana und Revolver, eure Abende mit einer Partie Schere, Stein, Papier im Bordell ausklingen zulassen und auf den Straßen ein paar Rowdys wegzuhauen? Kling verrückt? Klingt Like a Dragon: Ishin. In unserem Test zeigen wir euch, was das Remake des Yakuza-Ablegers alles auf dem Kasten hat.

Name des SpielsLike a Dragon: Ishin
Release (Datum der Erstveröffentlichung)22. Februar 2023
Publisher (Herausgeber)Sega
SerieYakuza
PlattformenPS4, PS5, Xbox Series X, Xbox One
EntwicklerRyu Ga Gotoku Studio, Sega
GenreAction-Adventure, Hack and Slay

Like a Dragon: Ishin im Test: Sega wagt nach 9 Jahren den Schritt in den Westen

Like a Dragon: Ishin traut sich in den Westen: Dass wir mal einen Test zu Like a Dragon: Ishin veröffentlichen würden, wäre vor ein paar Jahren wohl noch unvorstellbar gewesen. Der Yakuza-Ableger aus dem Hause Sega hatte nämlich geschlagene neun Jahre das „Japan-Only-Siegel“.

Im Jahre 2014 erschien Like a Dragon: Ishin als Launch-Titel für die PS4, dies jedoch ausschließlich in Japan. Grund für die Exklusivität war wohl die stark national geprägte Story des Spiels. In Like a Dragon: Ishin schlüpft ihr nämlich nicht in die Rolle eines Mafia-Mitglieds wie in Yakuza-Spielen, sondern in einen Nationalhelden Japans.

Sakamoto Ryuma Charakter Like a Dragon Ishin
Sakamoto Ryuma ist ein Held aus der relaen Edo-Zeit. © Sega

Ein echter Held: Ihr spielt als Sakamoto Ryuma in der Edo-Zeit Japans. Dabei basiert die Geschichte in einigen Teilen auf dem tatsächlichen Leben des Nationalhelden Japans. Gespickt ist die Story von Like a Dragon: Ishin jedoch mit einer Menge Humor und unerwarteten Twists. In unserem Test von Like a Dragon: Ishin liefen wir auch einigen altbekannten Gesichtern aus der Yakuza-Reihe über den Weg, welche in diesem Ableger unter neuen Namen einen Auftritt haben.

Auch wenn Like a Dragon: Ishin zur Zeit des Endes der Samurai spielt und Tod an der Tagesordnung steht, nimmt es sich selbst null ernst. Wer Yakuza erwartet, bekommt mit Like a Dragon Ishin auch Yakuza. Nach dem Erfolg von Spielen wie Ghost of Tshushima oder Sekiro, hat Sega sich getraut auch ihren historischen Japan-Titel im Westen zu veröffentlichen.

Yakuza Charaktere in Like a Dragon Ishin
Gastauftritte von alten Yakuza-Charakteren gefällig? © Sega

Like a Dragon: Ishin im Test: Kämpfen mit vier verschiedenen Stilen – Für alle etwas dabei

Das macht so unfassbar Bock! Kommen wir direkt zum aus unserer Sicht größten Pluspunkt von Like a Dragon: Ishin. Dem Kampfsystem. Anders als im neusten Yakuza-Ableger der Hauptreihe, welcher ebenfalls Like a Dragon heißt, geht es vom rundenbasierten Kampfsystem zurück zum Hack and Slay.

Das Yakuza gelernte Kämpfen macht in Like a Dragon: Ishin richtig Spaß. Wir haben die Möglichkeit, aus vier verschiedenen Kampfarten zu wählen. Passend zur Edo-Zeit, können wir unser Katana ziehen und unsere Schwertkunst unter Beweisstellen. Sakamoto Ryuma war auch dafür bekannt, einen Revolver mit sich zu führen. Auch diesen können wir als Waffe nutzen.

Revolver Katana Like a Dragon Ishin
Die Kombination aus Revolver und Katana ist Badass pur. © Sega

Der etwas andere Samurai: Was den Vogel in Like a Dragon: Ishin komplett abschießt, ist Kombination aus beiden Waffen. In der rechten Hand das Katana und in der linken den Revolver. Typische Ausstattung eben. Wer es dann doch eher klassisch mag, kann auch zu den Fäusten greifen und auf jegliche Art von Waffen verzichten.

In unserem Test zu Like a Dragon: Ishin ist uns vor allem der Revolver aufgefallen, da dieser schon teil overpowered erschien. Nahkämpfer auf Abstand zu halten, fiel uns nicht schwer. Generell darf man von Like a Dragon: Ishin keine enorme Schwierigkeit erwarten. Der Yakuza-Ableger lässt euch zwar aus vier verschiedenen Schwierigkeiten wählen, doch das Kampfmuster der Gegner liest sich sehr schnell. Auch das ständige Blocken oder das weiträumige Ausweichen, erleichtert Kämpfe in Like a Dragon: Ishin enorm.

Like a Dragon Ishin Revolver
Der Revolver ist unserer Meinung nach die stärkste Waffe in Like a Dragon Ishin. © Sega

In Like a Dragon: Ishin gibt es auch einen Skilltree, in welchem man die vier Kampfarten verstärken kann und sich somit neue Kombos und Finisher freischalten kann. Diese werden teilweise mit Cutscmes veredelt, die brutaler kaum sein könnten. Schüsse aus kurzer Distanz und Katana-Stiche in unschöne Körperregionen lassen das Blut fließen. Von einer Zensur ist keine Spur. Dass die Gegner nach solchen Manövern im Kampf wieder aufstehen, ist ebenfalls Yakuza-Like. Getötet werden Gegner nämlich eher selten.

Das Warten auf die vollendete Animation: An Kämpfen mangelt es in Like a Dragon: Ishin wahrlich nicht. An jeder Ecke lassen sich gegnerische Samurai finden, die eine Tracht Prügel wollen. Ein Manko im Kampfsystem ist jedoch die Ausführung von Kombinationen, oder eher gesagt dessen Animation. Weicht man einem Angriff aus, oder der Gegner verfehlt, führt dieser seine gesamte Schlag-Kombination über mehrere Sekunden aus. Wir als Spieler stehen daneben und gucken zu, wie der Luft in zwei geteilt wird. Dies trübt das ansonsten fantastische Kampfsystem von Like a Dragon: Ishin jedoch nur ein wenig.

Like a Dragon: Ishin im Test: Es ist und bleibt Yakuza – Wahnwitzige Minispiele wohin das Auge reicht

Es ist eben doch Yakuza: Kommen wir sind Alleinstellungsmerkmal der gesamten Yakuza-Reihe. Abgedrehte und wahnwitzige Minispiele soweit das Auge reicht. Auch in Like a Dragon: Ishin könnt ihr, wenn euch danach ist, mehrere Stunden mit Nebenbeschäftigungen abseits der Hauptstory beschäftigen. Einige Minigames kennen wir in abgewandelter Form bereits aus vorherigen Yakuza-Teilen.

So wurde Karaoke zum normalen Singen umgewandelt und auch ein Rhythmusspiel ist wieder mit von der Partie. Unser Highlight war jedoch eine wahnwitzige Partie Schere, Stein, Papier in einem Bordell mit einer Bediensteten. 9 Runden wurden gespielt. Jedes Mal. Das ist jedoch bei Weitem nicht das verrückteste Minispiel aus der Yakuza-Reihe.

Like a Dragon Ishin Stein schere Papier Minigame
Unser abgedrehtes Highlight aus der Minispiel-Sammlung von Like a Dragon Ishin © Sega

Doch zu national gehalten? Da die Handlung von Like a Dragon: Ishin zur Edo-Zeit im 19. Jahrhundert spielt, sind auch einige traditionelle japanische Karten und Brettspiele mit von der Partie. Einige davon haben wir nicht direkt auf Anhieb verstanden. Der Spaßfaktor hielt sich in unseren Test diesbezüglich eher in Grenzen. Kenner werden jedoch sicherlich ihren Spaß haben.

Like a Dragon: Ishin im Test: Sprung auf Unreal Engine 4 lässt uns kalt

Grafisch kein Weltwunder: Wir sind ganz ehrlich, die Grafik von Like a Dragon: Ishin hat uns beim Testen wahrlich nicht vom Hocker gerissen. Erstmalig ist man in der Yakuza-Reihe auf die Unreal Engine 4 gesprungen. Nichtsdestotrotz merkt man, dass es sich hier immer noch um ein Hauptspiel aus dem Jahre 2014 handelt.

Wir haben Like a Dragon: Ishin auf der PS5 getestet. Das Gameplay verlief ohne Performance-Probleme. Beim Umherstreifen durch die Stadt, mussten wir jedoch feststellen, wie einige Texturen, Gegenstände und Personen erst nach einigen Sekunden Ladezeit erschienen. Besonders beim Sprinten fällt dieses Ladeverhalten ins Auge. Als schlecht wollen wir die Grafik jedoch auch nicht titulieren, denn die Yakuza-Reihe hat mit ihrem Look selbstverständlich wie so viele JRPG-Titel einen ganz eigenen Charme. Apropos JRPG, Like a Dragon: Ishin gibt es nur mit japanischer Sprachausgabe. Eine englische oder gar deutsche Synchronisation existiert nicht.

Like a Dragon: Ishin im Test: Fazit – Ein Spiel zum Verlieben oder vergraulen

Fazit zum Test von Like a Dragon: Ishin: Abschließend lässt sich sagen, dass wir mehr als froh sind, dass Like a Dragon: Ishin nach neun Jahren doch noch den Weg nach Europa geschafft hat. Die Mischung aus Japan der Edo-Zeit und altbekannten Yakuza-Elemente funktioniert überraschend gut.

Die Story ist durch die zahlreichen Gastauftritte von Yakuza-Charakteren reiner Fanservice für Anhänger der Reihe, weiß allerdings auch durch interessante Twists zu überzeugen. Highlight des Spieles ist für uns eindeutig das vielseitige und sich dank Skilltree stets entwickelnde Kampfsystem. Wir konnten uns in unserem Test immer noch nicht an Random-Encounters auf den Straßen Japans sattsehen.

Like a Dragon Ishin Kampfsystem
Die Kämpfe machen auch nach dem hundertsten Mal noch richtig Laune. © Sega

Die Minigames sind in ihrer Abgedrehtheit genauso farbenfroh, verrückt und faszinierend wie in den Hauptteilen der Yakuza-Reihe. Zu Zeiten der Samurai konnten man in Japan anscheinend richtig Spaß haben. Auch wenn die Anzahl an Minigames nicht auf das Level des letzten Yakuza-Hautpsieles kommt, sind in Like a Dragon: Ishin gut versorgt.

Kein Grafik-Feuerwerk: Abzüge erhält das Spiel jedoch für seine in die Jahre gekommene Grafik. Der Spring auf die Unreal Engine 4 ist für uns ein Sprung auf der Stelle gewesen. Bei aller Liebe zum Charme der Serie, Like a Dragon: Ishin und generell die Yakuza-Reihe hängen weit hinter anderen JRPGs, die in den letzten zwei Jahren released worden sind. Ob wir nochmal einen großen Sprung sehen werden, bleibt abzuwarten.

Fehlende Synchronisation: Eine Vertonung im Englischen wäre wünschenswert gewesen. Zumal die englische Synchronisation der Yakuza Hauptteils wirklich zu überzeugen wusste. Dass Sega diesen Schritt nicht für Like a Dragon: Ishin gegangen ist, ist schlichtweg enttäuschend. Die schriftliche Übersetzung im Englischen ist jedoch nicht zu kritisieren. Auch eine deutsche Übersetzung ist vorhanden.

Lohnt sich Like a Dragon: Ishin also nur für Yakuza-Fans? Klares Nein! Auch wenn man als Neueinsteiger die Gastauftritte der Charaktere nicht verstehen kann, bietet Like a Dragon Ishin genug, um auch neue Spieler auf den Geschmack von brutalen Kämpfen und abgedrehten Minigames zu bringen.

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