Serial Cleaners im Test: Blutiger Rätselspaß im 90er-Look – Spielspaß braucht kein AAA
Ihr sucht ein entspanntes Spiel für ein verregnetes Wochenende in der kalten Jahreszeit? Serial Cleaners könnte genau das richtige sein.
Hamburg – Vielleicht kennt ihr das. In all dem AAA-Wahnsinn sucht man teilweise vergeblich nach einem Spiel, in dem man einfach nur entspannen und abschalten kann. Mir zumindest wachsen die Spiele mit gigantischem Ausmaß und drölf Neben- und Sammelquests regelmäßig über den Kopf. Serial Cleaners war da genau das richtige Spiel zur richtigen Zeit. Wie Serial Cleaners jedes verregnete Wochenende rettet und die allgemeine Lust am Gaming wieder entfacht, erfahrt ihr in meinem Test.
Name des Spiels | Serial Cleaners |
Release (Datum der Erstveröffentlichung) | 22. September 2022 |
Publisher | 505 Games |
Serie | Serial Cleaner |
Entwickler | Draw Distance |
Plattform | PS4, PS5, Xbox One, Xbox Series X/S, PC |
Genre | Indie, Stealthgame |
Serial Cleaners im Test: Simples Gameplay und kreatives Leveldesign ergänzen sich wunderbar
Worum gehts in Serial Cleaners? Die Handlung von Serial Cleaners ist schnell zusammengefasst. Am Abend des 31. Dezember 1999 wollen vier Tatortreiniger den Start in das neue Jahrtausend und damit in ein neues Leben feiern. Die vier sind nämlich keine braven Bürger, sondern räumen Tatorte für die Mafia im New York der 90er Jahre auf. Beim Versuch des geselligen Zusammenseins schwelgen Bob, Vip3r, Nati und Psycho in Erinnerungen, die wir dann nachspielen müssen.
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Das Gameplay: Jede Erinnerung ist ein Level. Wir erleben die besten, schmutzigsten und schwersten Jobs der „Serial Cleaners“. Dabei müssen wir Leichen, Blutflecken und Beweise verschwinden lassen, ohne dabei von patrouillierenden Gesetzeshütern oder Überwachungskameras entdeckt zu werden.

Vier Charaktere, vier Besonderheiten: Hier tut sich auch schon die erste Besonderheit auf. Jeder der Charaktere bringt eigene Fähigkeiten mit, die uns helfen, uns durch die Level zu manövrieren. Lediglich einen Staubsauger, mit dem man Blut aufsaugt, haben alle Charaktere gemein.
- Bob: Bob ist der Veteran der Truppe. Er ist der einzige Cleaner, der keine besonderen Fähigkeiten hat, er hat aber auch keine Nachteile.
- Nati: Nati ist besonders kräftig. Sie kann schneller laufen, wenn sie Leichen oder große Beweise trägt. Außerdem sprintet sie schneller und kann über Hürden springen. Sie kann ein Graffiti auf den Boden sprühen, das Cops anlockt und ablenkt.
- Psycho: Psycho macht sich seine Kettensäge zunutze, um Leichen zu zerlegen. Sieht ein Cop dabei zu, fällt er in Ohnmacht. Die Teile können auch geworfen werden, um Gesetzeshüter auszuschalten. Dafür sorgt das Sägen-Geschnetzel für mehr Blut, das aufgewischt werden muss.
- Vip3r: Vip3r ist eine Hackerin und kann technische Geräte im Umfeld über Terminals manipulieren. Dadurch werden die Cops abgelenkt. Außerdem kann Vip3r durch enge Luftschächte klettern und sich ungesehen durch Levels bewegen. Dafür kann sie Leichen nicht tragen, sondern nur über den Boden schleifen.
Was auf den ersten Moment nach viel Abwechslung aussieht, wird leider viel zu wenig betont. Die Fähigkeiten sind zwar nützlich, zwingend notwendig sind sie aber nur selten. Vor allem in den ersten zwei Dritteln des Spiels sind einige Level noch so leicht, dass man einige Fähigkeiten so gut wie nie braucht. Das sorgt dann beizeiten für ein etwas eintöniges Spielerlebnis, weil Serial Cleaners nicht genug Anreize bietet, die grauen Zellen noch mehr anzustrengen als unbedingt nötig. Erst gegen Ende ist dann etwas Hirnschmalz gefragt.
Serial Cleaners im Test: Spielspaß braucht kein AAA
Spielspaß kann so einfach sein: Serial Cleaners beweist dennoch eindrucksvoll, dass es kein AAA braucht, um ein gutes Spiel zu sein. Die Level sind kreativ gestaltet und werden vor allem gegen Ende des Spiels angenehm herausfordernd. Zusammen mit der stilsicheren Grafik und dazu passender Musik entsteht ein wirklich charmantes Spiel, das sich je nach eigenem Können in 6-10 Stunden durchspielen lässt.
Wer alle vier Enden sehen will, hat etwas mehr vom Spiel. Und auch für Trophäenjäger*innen lohnt sich Serial Cleaners, denn die Platin-Trophäe lässt sich super leicht erspielen. Nur die NPCs fallen das ein oder andere Mal durch schiere Blödheit auf, wenn sie einen mit Leiche auf dem Rücken entdecken und trotzdem unbeeindruckt ihrer Wege gehen.

Fazit zu Serial Cleaners: Serial Cleaners bietet zum schmalen Preis von 24,99 Euro eine Menge Kreativität und Knobelspaß. Man muss den Vorgänger von 2017 auch nicht gespielt haben, um der Handlung folgen zu können. Wenn euch Schleich-Spiele nicht zusagt, solltet ihr eher die Finger von Serial Cleaners lassen. Wenn ein Herz für stilisierte Grafik habt, einen guten Soundtrack zu schätzen wisst und generell auf die Nostalgie der 90er steht, seid ihr hier hier definitiv an der richtigen Adresse. Serial Cleaners ist das perfekte Spiel zum Abschalten und entspannten Knobeln an einem verregneten Wochenende.