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Sonic Frontiers: Blauer Igel in fremden Gefilden – Alles neu, aber doch beim Alten?

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Von: Aileen Udowenko

Sonic Frontiers will mit dem blauen Igel neue Wege gehen. Doch kann das Open-World-Spiel von SEGA altbekannte Macken seiner Vorgänger loswerden?

Hamburg – Wir ersparen uns das Klischee aller Sonic Reviews, welche immer wieder die Frage stellen, ob Sonic nun endlich der Sprung in die dritte Dimension gelungen sei. Wir Fans wissen, dass dies spätestens seit Sonic Adventure 2 Battle gelungen ist und lassen darüber auch nicht mit uns diskutieren. Lieber klären wir die wichtigsten Fragen schonmal vorab: Nein, es gibt schon wieder keinen Chao Garden (Buuh!) und nein, er knutscht zum Glück nicht schon wieder mit einem Menschen herum (Puuh!). Zwar fühlt sich Sonic Frontiers nicht wie die Sonic Spiele der letzten 30 Jahre an, aber ein paar seiner alten Macken kann der blaue Igel dann doch nicht ablegen.

Titel des SpielsSonic Frontiers
Release (Datum der Erstveröffentlichung)08. November 2022
PublisherSEGA
EntwicklerSonic Team
PlattformNintendo Switch, PlayStation 5, PlayStation 4, Xbox One, Xbox Series, PC
GenreJump n' Run, Action Adventure

Sonic Frontiers: Der rasante Igel bringt reichlich Open-World-Action

Die Story: Nach der absolut enttäuschenden Story des letzten 3D Abenteuers Sonic Forces sind Sonic, sein doppelschwänziger Kumpane Tails und seine Stalkerin Amy auf dem Weg, die Chaos Emeralds zu finden. Natürlich geht das wie immer nicht auf und das dreier Gespann wird in den Cyber Space – no Joke – gesogen. Dieser besteht ganz „Sonic Generations“-like aus einem Best-of der Sonic Welten vergangener Spiele. Einzig Sonic schafft es aus dieser Welt und landet auf einer verlassenen Insel voller Ruinen, organischen Killer-Robotern und Rails zum Grinden.

Sonic Frontiers Open-World
Sonic Frontiers besticht mit seiner gelungenen Open-World © Sega

Open-World, die funktioniert: Erwartet nicht zu viel Tiefgang von der Story und ihrer Inszenierung, sondern ergötzt euch an etwas, was viel besser funktioniert: die Open World. Selten hat man sich mit Sonic so frei und auch so agil gefühlt. An jeder Ecke gibt es etwas zu entdecken und auch wenn man es aus AAA-Spielen inzwischen gewohnt ist, dass die Map mit Icons zugekleistert wird, fühlt sich Frontiers wie ein völlig neues Erlebnis an.

Sonic kämpft bei Sonic Frontiers gegen riesige Roboter
Spannende Kämpfe gegen riesige Roboter in der Open-World © Sega

Neugier wird belohnt: Für jedes gelöste Rätsel und besonders waghalsige Stunts erhaltet ihr Währung, mit denen ihr Sonics Fähigkeiten ausbauen könnt und das ist auch bitter nötig. Bei eurem Spaziergang auf Speed stellen sich euch Hochhaus-hohe Robos in bester „Shadow of the Colossus“-Manier in den Weg, die euch alles abverlangen werden. Zum Glück hat Sonic aber einiges in petto und lernt regelmäßig absolut abgefahrene Kampftechniken, die Goku und Ruffy Konkurrenz machen können.

Sonic Frontiers: Der blaue Trip überzeugt trotz alter Macken

Alte Marotten: Vorab erntete das Spiel viel Kritik für das sehr generische World Design und ja, das Spiel ist kein Mario Odyssey. Es gibt zwar eine narrativ verwobene Erklärung dafür, warum die Welt aussieht wie ein „So würde Sonic in Unreal 4 aussehen“-YouTube-Video, aber man ist oft dankbar für die reduzierte Optik. Denn so fällt es deutlich leichter, Hindernisse in der Welt zu erkennen.

Aber auch hier hätten die Entwickler des Sonic Teams lieber auf etwas Realismus verzichtet. Wenn Sonic nämlich anders über einen Stein springt als von den Entwicklern vorgesehen, dann verliert die Physik zwischendurch komplett die Kontrolle.

Sonic Frontiers Level-Design
Sonic Frontiert bietet neben der Open-World klassische Jump n‘ Run Passagen © Sega

Das Fazit: Selten hat sich ein Spiel so wenig wie Sonic angefühlt und doch alle Probleme eines Sonic Spiels im Gepäck gehabt. Ob hakelige Kamera, Physik-Probleme, unbeabsichtigt albernes Voice Acting oder wannabe-deepe Story – Frontiers hat alles, was wir an Sonic hasslieben.

Aber es fühlt sich auch so unendlich frisch und neu an, dass man sich dabei ertappt, eine besonders schwere Passage doch nochmal anzugehen, obwohl man schon drei Mal den Controller in den Flatscreen gezimmert hat. Eins ist aber sicher – Sonic Frontiers hat es geschafft, uns mit allen seinen neuen Stärken und einem gnadenlos guten Soundtrack zu überzeugen und uns viele Stunden rasanten Spielspaß beschert.

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