The Legend of Heroes: Trails from Zero im Test – Der jRPG-Hit endlich lokalisiert
The Legend of Heroes: Trails from Zero mag zwar in die Jahre gekommen sein, doch warum der Port dieser jRPG-Perle auch heute noch einen Blick wert ist, verraten wir euch im Test!
Ich erinnere mich noch sehr gut an den Moment, als ich The Legend of Heroes: Trails of Cold Steel getestet habe. Meine Erwartungen waren bestenfalls gedämpft, mit der Hoffnung, dass mich nicht noch ein mittelmäßiges jRPG erwartet. In meinen kühnsten Träumen wagte ich es nicht zu erwägen, dass vor mir eines der besten japanischen Rollenspiele der letzten Jahrzehnte lag. Fans dürfen sich daher nicht ohne Grund freuen, denn die Crossbell-Serie wird von Nippon Ichi Software in den Westen gebracht.
Spieletitel | The Legend of Heroes: Trails from Zero |
Release-Datum | 27. September 2022 |
Genre | Rollenspiel |
Plattformen | Nintendo Switch, PlayStation 4, PC |
Publisher | Nippon Ichi Software |
Entwickler | Falcom |
The Legend of Heroes: Trails from Zero stellt hier das erste der drei angekündigten Spiele dar, die Entwickler Falcom mit dem Crossbell Arc abliefern will. Neben Trails from Zero zählen dazu noch Trails to Azure und Trails into Reverie. Ursprünglich erschien Trails from Zero 2010 noch für die PSP und 2012 für die PS Vita, entsprechend sollten sich Fans auf einen technischen und optischen Rückschritt gefasst machen. Doch Bedenken sind hier fehl am Platz – schlussendlich erwartet uns bei Trails from Zero wieder ein hochkarätiges Rollenspiel mit einer Story erster Güte, einem herausragenden Charakter-Design und sehr viel Abwechslung.
Willkommen beim Crossbell Police Department
In The Legend of Heroes: Trails from Zero verfolgen wir die Geschichte von Lloyd Bannings, der nach drei Jahren in seine Heimatstadt Crossbell zurückkehrt. Hier soll er sich dem Crossbell Police Department (CPD) anschließen. Crossbell stellt einen kleinen Staat dar, der zwischen zwei großen Nationen liegt. Aufgrund des Ressourcenreichtums, steht Crossbell im Fadenkreuz seiner Nachbarn, die nur allzu gern die Kontrolle übernehmen möchten. Politische Spannungen, tolle Charaktere und zahlreiche Plots bescheren euch eine herausragende Geschichte, die es zu erleben gilt.

Die kleine neue Sondereinheit des CPD wird zunächst von Medien und Bevölkerung nur belächelt. Das Ziel dieser kleinen Gruppe lässt sich als PR-Maßnahme bezeichnen. Durch kleine Aufgaben, mit dem Ziel, den Bürgern ihr Leben zu erleichtern, soll so das Ansehen gesteigert werden. Damit beginnt The Legend of Heroes: Trails from Zero ähnlich wie die beliebte Trails of Cold Steel-Serie, in der wir mit Schülern einer Militär-Akademie ähnlich agieren mussten. Dass die Geschichte schlussendlich natürlich viel tiefer greift, steht außer Frage.
Das Kampfsystem in The Legend of Heroes: Trails from Zero
Im Vergleich zur Cold Steel-Reihe kommt The Legend of Heroes: Trails from Zero etwas einfacher und generell seichter daher. Dies macht aus verschiedenen Punkten Sinn, denn nicht nur ist der Titel deutlich älter, auch inhaltlich ist er zeitlich vor den Geschehnissen der letzten Teile angelegt. Ebenso erwartet uns hier kein dermaßen immenses Charakter-Ensemble mit teils mehreren Schulklassen, was besonders für Neulinge eine niedrigere Einstiegshürde darstellt.

Bevor wir uns in The Legend of Heroes: Trails from Zero ins Kampfgetümmel stürzen, macht es Sinn, die Orbments der Charaktere einzustellen. Dies sind Geräte, in denen sogenannte Quartze eingesetzt werden können, die uns wiederum verschiedene Fähigkeiten und Power-Ups bescheren.
Jeder Charakter verfügt zudem über sehr unterschiedliche Orbments, die auf einem Element-System aufgebaut sind. Manche Fähigkeiten benötigen zum Freischalten bspw. eine bestimmte Anzahl des Feuer oder bspw. Wasser-Elements. Ähnlich wie bei der Cold Steel-Reihe kommt das Kampfsystem in The Legend of Heroes: Trails from Zero wieder recht komplex daher.

Die Kämpfe werden in klassischer rundenbasierter Manier gefochten. Neben normalen Attacken können wir in The Legend of Heroes: Trails from Zero auch Fähigkeiten nutzen, die jedoch eine gewisse Anzahl von CP bedürfen. Einige dieser Fähigkeiten können zudem die Einsatz-Reihenfolge im Kampf manipulieren. Orbal Arts hingegen kommen mit einer Wirkzeit daher, sodass diese nicht sofort eingesetzt werden können. Items, Combos und Rush-Attacken verfeinern die Kämpfe weiterhin, wobei die beiden letzteren Elemente enormen Schaden verursachen können.
Die Besonderheiten am neuen-alten The Legend of Heroes: Trails from Zero
Während das Spiel mittlerweile verständlicherweise ein wenig in die Jahre gekommen ist – dies merken wir bereits an der sehr altbackenen Chibi-Optik – so bietet Nippon Ichi Software doch auch einige Erleichterungen für Spieler an. Hier kommt insbesondere der Beschleunigungsmodus ins Spiel. Durch einen Tastendruck können wir die Geschwindigkeit wahlweise um ein Vielfaches erhöhen. Dies ist besonders hilfreich, um die zahlreichen Kampfanimationen abzukürzen oder lange Wege schneller zu bestreiten.
Ebenfalls neu ist das Sammeln von Bonus-Punkten. Im Spielverlauf können so Punkte gesammelt werden, die anschließend im New-Game-Plus zum Freischalten unterschiedlicher Boni genutzt werden können. So können im nächsten Spieldurchlauf bspw. ergatterte Quartze, Notizbucheinträge, Items und unter anderen Waffen, Rüstungen und Accessoires übernommen werden. Also durchaus Potential, um einen zweiten Durchlauf zu wagen - vorausgesetzt das Spiel ist bis zum Release von Trails to Azure im März 2023 abgeschlossen. Bekanntermaßen schlucken Games der „The Legend of Heroes“-Reihe recht viel Zeit.

Fazit
Fans dürfen von The Legend of Heroes: Trails from Zero genau das erwarten, was der Titel verspricht: Eine hochkarätige Story, eine komplexe Welt, zahllose Stunden bester Unterhaltung und ein tiefgreifendes Kampfsystem. Am wichtigsten ist jedoch, dass Fans nun endlich die Möglichkeit bekommen, den Titel auszukosten, da dieser bisher im Westen nie veröffentlicht wurde. Dabei gilt natürlich zu bedenken, dass The Legend of Heroes: Trails from Zero mittlerweile über zehn Jahre auf dem Buckel hat. Daher gilt es sowohl optisch als auch technisch einige Abschläge in Kauf zu nehmen.
Doch wer sich davon abschrecken lässt, ist eh bei einem Final Fantasy besser aufgehoben. Trails from Zero sticht hingegen durch die hochkarätig narrativ getriebene Geschichte hervor, die einfach nur zu fesseln weiß und schon immer den Charme des Franchises ausgemacht hat. Ohne Frage ist The Legend of Heroes: Trails from Zero ein Rollenspiel-Highlight des Jahres, welches bei jedem jRPG-Fan auf der ToPlay-Liste stehen sollte.
Pro | Contra |
Herausragendes Storytelling | Optisch deutlich in die Jahre gekommen |
Gewohnt solide Inszenierung | Stehende NPCs mit Lauf-Animationen |
Tolles Charakterdesign | Etwas seichter als Trails of Cold Steel |
Gut durchdachtes Kampfsystem | |
Gameplay per Tastendruck beschleunigen |